Roter Schirm

Zu Fuss von Basel nach Como

4. Etappe: Olten (SO) – Zofingen (AG)

Ehrlich gesagt, die Vorhersage war anders. Morgens sonnig und am Nachmittag Gewitter möglich! Nun ja, vor Blitz und Donner mussten wir uns nicht schützen, zum Glück. Aber bereits nach einer halben Stunde Gehen durch ein Quartier von Olten zum Wildpark Mühletäli begann es zu regnen. Nach beobachten der Waschbären dachten wir, dass uns das dichte Laub des Waldes vor dem Nass schützen würde. Aber bald musste der Schirm aufgespannt werden und auch meine Pellerine aus Island kam zum Einsatz, um den Rucksack und mich trocken zu halten. Wie idyllsich aber dennoch ist dieses Mühlitäli auf dem Weg hinauf zum Sälischlössli! Und dieses frische Grüne der Natur! Traumhaft schön!

Bald schon vermisste meine Mitwanderin die Abzweigung nach rechts hinauf und ein Blick auf die mobile Karte sagte uns, kehrt und wieder zurück. Zum Glück hat meine Kollegin die Route so gut im Kopf. Ich wäre bis zum Ziel durchgelaufen und hätte mich geärgert, das Schlössli verpasst zu haben, auf welches ich mich schon lange freute. Immer, wenn ich mit dem Zug in Olten einfahre, ist das Schlössli aus dem Fenster rechts oben sichtbar.

Die Sicht auf den Wegweiser wurde durch den Schirm und das Laub versperrt. Also hatten wir ca. 15 Min. länger ans Trockene zu einem Kaffee. Wenn das Wetter toll ist, dann muss die Aussicht vom Sälischlössli atemberaubend sein. Eine riesige Sonnenterrasse und ein gemütliches Innere laden zum Verweilen ein.

Dann ging es nach dem Besuch der früher auch Neu-Wartburg oder Schloss Wartburg-Säli genannten Burg zur Burgruine Alt-Wartburg. Der Schirm wurde noch gebraucht und Vorsicht war geboten ob des nassen Untergrundes. Der Blick zurück zum Schlössli ist nicht mehr gegeben. Während der vergangenen 20 Jahre sind die Bäume doch sehr gewachsen und das Bild aus dem Wanderbuch von 2001 ist überholt.

Es fallen nur noch Tropfen von den Bäumen und der Schirm kann geschlossen werden. Durch den Wald und über Wiesen, wo uns kreisende Milane und Bussarde begleiten, am Oftringer Engelberg entlang, kommen wir bald zum Bad Lauterbach. Sooo schade, dass das Restaurant geschlossen ist, die grosse Terrasse mit toller Weitsicht, das Dancing, die Bar, der Grill, alles zu. Ob das wieder mal öffnet? Oder hat die Pandemie dem neuen Koch den Mut genommen? Wir drücken die Daumen!

Bad Lauterbach obberhalb Oftringen
Bad Lauterbach oberhalb Oftringen

Wenig später erreichen wir einen Bauernhof und fragen die Leute, ob wir vor dem Haus auf dem einladenden, trockenen Bänkli unser Picknick auspacken dürfen. Eine gute Sicht zurück nach Olten und wärmende Sonnenstrahlen lassen uns das Mittagessen geniessen. Zudem können Schirm und Pellerine endgültig wieder eingepackt werden. Heute haben wir dieses Rüstzeug nicht umsonst mitgenommen.

Bänkli vor dem Bauernhof Lauterbach
Bänkli vor dem Bauernhof Lauterbach

Weiter geht es durch den Wald von Münzenbühl am Schneggenberg, am Rande von Küngoldingen zum Aussichtspunkt “Esel” beim Reckholderhübel, hinunter zum Zofinger Stadtbach, vorbei am Trottenweiher, hinein in die traumhaft schöne Altstadt von Zofingen.

Ausblick "Esel"
Ausblick vom “Esel” Richtung Zofingen

Beim Rathaus genehmigen wir uns etwas gegen den Durst und geniessen die Sonne. Dann besichtigen wir die alten Gassen, sehen den Pulverturm, die Alte Markthalle, den St. Urbanhof, die Stadtkirche St. Mauritius. Leider ist letztere geschlossen, entgegen den Öffnungszeiten an der Tür.

Ein Apéro auf dem Lindenplatz und ein köstliches Abendessen vor dem Wirtshaus zur Markthalle runden unsere heutige Etappe ab. Es war trotz ca. 1 Std. Regen wieder wunderschön und wir freuen uns schon auf die fünfte Etappe.

4. Etappe auf SwissMobil