Vor Corona fragte mich eine Bekannte, ob ich mit ihr dieses Museum besuchen gehe. Aber sicher! Dann kam die Pandemie und die Zeit ging ins Land. Die Bekannte schwärmte nun vom tollen Baummuseum. So mache ich mich heute also auch auf den Weg an den Zürichsee mit einer lieben ehemaligen Nachbarin.
Die Hinfahrt ist einfach: mit dem öV nach Basel und mit Zug und S-Bahn nach Rapperswil und zuletzt mit dem Bus nach Wurmsbach.
Hier werden wir von der mittelalterlichen Kapelle St. Dionys empfangen auf einem kleinen Hügel neben der Hauptstrasse in Jona.

Etwa 10 – 15 Minuten gehen wir auf der Strasse Richtung Wurmsbach und stehen plötzlich vor dem Eingang zum Baummuseum des Landschaftsarchitekten Enzo Enea.
Es ist eine Allee, welche mich gleich einnimmt. Exotische Bäume und blühende Hortensien und Farne säumen den Kiesweg hinauf zum Empfangsgebäude.



Überall sind Arbeitende emsig am Mähen und Schneiden und Zupfen, und dennoch spüre ich eine tiefe Ruhe auf diesem Gelände und empfinde alles wie eine Oase des Friedens.
Am Empfang bezahlen wir den Eintritt von fünfzehn Franken und kommen an der exklusiven Möbelausstellung vorbei. Aber wir sind ja wegen der Bäume hier.
Im Museum selber stehen über 50 Bäume von 25 verschiedenen Arten, und einige davon sind über 100 Jahre alt. Zudem kommen all die Bäume, welche auf einen Platz in einem Garten oder Park warten. Insgesamt stehen über 3000 Gehölze auf dem Areal.





Eine kleine Gruppe steht um ein Holzhäuschen. Sie fragen uns, ob wir auch schauen wollen und zeigen uns die Königin eines Hummelvolkes. Ein Herr, wohl der Projektleiter, erklärt uns, dass sie hier im Park einen Test mit den Erdhummeln durchführen. Auf unserem Weg sehen wir überall diese kleine Häuschen stehen.
Im ganzen Park ist auch eine Kunstausstellung. Insgesamt 35 Skulpturen von verschiedenen Künstlern stehen verteilt im Freien.




Auch asiatisch anmutende Gebilde stehen im Rasen. Irgendwie selbstverständlich…


Und immer wieder Hortensien in allen Farben und verschiedenen Sorten…


Und dann komme ich nicht mehr aus dem Staunen heraus. Hier liegt ein uralter Baumstamm in vielen Stücken. Der Baum ist so alt, dass er versteinert ist. Auf einem Schild steht, dass das Flügelfruchtgewächs aus Bali 20 Millionen Jahre alt ist. Wow!


Und dann plätschert auch immer wieder wo Wasser. Es ist so idyllisch hier und die Farben der Bäume und die geschwungenen Rasenanlagen wirken so harmonisch auf unser Gemüt. Einfach erholsam!


Wir fragen uns, wie der Park wohl im Herbst mit dem bunten Laub aussehen wird. Bestimmt auch ganz toll und total anders mit all den farbigen Blättern!
Nach etwas mehr als einer Stunde sind wir durch und machen uns auf den Weg zurück nach Rapperswil. Da essen wir am See und laufen anschliessend über den Damm nach Pfäffikon. Hier fährt wieder die S-Bahn nach Zürich und der Zug zurück nach Basel. War das ein toller, erholsamer, beinahe mystischer Ausflug! Mein Tipp: hingehen!
