Triengen (LU) – Schöftland (AG)
Für die zweite Etappe der Suhre entlang habe ich heute eine liebe Begleitung, eine Bekannte von den letztjährigen Weihnachstferien in Cannes. Zu zweit macht es doch gleich mehr Freude!
Wir treffen uns bei der Wynental-Suhrentalbahn (WSB), einer schmalspurigen Privatbahn gleich hinter dem Bahnhof in Aarau. Da fahren wir durch Vororte von Aarau bis Schöftland. Hier steigen wir ins Postauto um und kommen nach ca. 20 Minuten in Triengen an.

Hier möchte meine Kollegin in der Bäckerei noch etwas Kleines zum zMittag einkaufen, falls wir keine Einkehrmöglichkeit finden. Aber heute ist Mittwoch, d.h. in diesem Falle: ganzer Tag geschlossen.
Also gehts hinunter zum Wanderweg an der Suhre. Bald kommen wir an der Koppel vorbei, wo die vielen Pferde draussen im Dreck nach Gras Ausschau halten. Und offenbar herrscht auf dem Flugplatz von Triengen heute Hochbetrieb. Andauernd kurvt ein Kleinflugzeug über unseren Köpfen und setzt zur Landung an, vermeintlich!


Wenn man von Geuensee her nach Triengen wandert, beherrscht das Weissblau der Trisa-Werke die Landschaft und beim Hinauswandern weiter Richtung Staffelbach steht ein weiteres blauweisses Gebäude dominant am Rande der Landwirtschaftszone. Fast auf den Tag genau vor einem Jahr erfolgte der Spatenstich zur neuen Betriebshalle der Mineralquelle Bad Knutwil AG.

Es ist wunderschön an der Suhre. Hier ist sie etwas breiter und sogar Schnellen ermöglichen ein geräuschvolles Plätschern. Diese Schnellen sind sogenannte Schneckenbuhlen. Sie wurden nach zwei Hochwasser in den Jahren 2006 und 2007 eingebaut.



Hier am Suhrenknie, wo die Suhre seit ihrer Entstehung beim Sempachersee erstmals einen kleinen Richtungswechsel vollbringt, hat man Steine so ins Wasser verbaut, dass das Wasser bei Hochwasser in die Mitte des Flusses gelenkt wird und somit die Ufer entlastet. Zudem wurde Wasser vor und nach der Baumassnahme entnommen. Nach der Methode vom japanischen Parawissenschaftler Masaru Emoto wurden einzelne Tropfen eingefroren und unter dem Mikroskop fotografiert. Erstaunliche Unterschiede!

Wir queren Strassenverbindungen zwischen Orten wie Reitnau und Attelwil nach Mooslerau und unmerklich auch die Kantonsgrenze von Luzern in den Aargau. Und schon stehen wir in Staffelbach auf der Suhrenbrücke.

Inzwischen knurrt der Magen und wir erkundigen uns bei einem Mann nach dem nächsten Restaurant. Aber hier in Staffelbach gibt es keines, erst im nächsten Ort Schöftland, unserem Ziel, werden wir eines finden.
Nun denn! Setzen wir uns an der Bushaltestelle auf die Bank und essen unser “Trockenfutter” und trinken etwas Mitgebrachtes. Das gibt keinen langen Halt und die Suche nach dem Wanderweg erweist sich als schwierig. Wer läuft schon der Suhre entlang!
Wir müssen der Strasse entlang und stehen plötzlich vor steinernen Skulpturen von Thomas Lüscher, einem Holzbildhauer, der hier mit seiner Familie wohnt und arbeitet.



Das ist jetzt weniger lustig, das Gehen auf Asphalt. Aber zum Glück ist es nicht mehr weit und schon sind wir am Rande von Schöftland, wo das Dorf eine wunderschöne Sportanlage betreibt mit Fussballplatz und tollem Freibad. Mir gefällt der Froschbrunnen von Niklaus Walther. Er wurde 1991 aus einem Alpenkalkstein erstellt und von zahlreichen Firmen gespendet, wie uns die dazugehörende Tafel versichert.


Ja, und dann durchs Einfamilienhaus-Quartier und ins Zentrum von Schöftland. Da hat es ein hübsches Restaurant, eine Pizzeria bei der Kirche. Es ist halb zwei und wir haben uns etwas für den Magen redlich verdient nach drei Stunden “Däppele”. Aber sie schliessen in einer halben Stunde, erklärt uns die Bedienung. Die Konditorei weiter oben hätte offen. Aber die finden wir nicht.
So setzen wir uns wieder in die WSB und fahren zurück nach Aarau. Auch heute wurden 11 km zurückgelegt. Das Wetter hat es wieder gut mit uns gemeint und die frische Luft hat gut getan. In Aarau gibts noch einen Kaffeehalt, bevor mich die SBB wieder zurück nach Basel bringen.
