Eigentlich hatten wir diese Reise als Ausflug an die Wärme, in den Frühling, in den sonnigen Süden gedacht. Wer konnte schon erahnen, dass wir nach warmen Sommertagen durch tief verschneite Berge fahren mussten. Oh Schreck!


Wir haben also wieder die Winterjacken an und warme Schuhe. Und dann begrüsst uns Como aber doch mit einem sonnigen Lächeln, als wir aus dem Bahnhof kommen und gleich diese Skulptur mit den offenen Händen “Le mani” von Massimo Clerici und Doriam Battaglia bestaunen.

Das Hotel ist schnell bezogen, wie üblich nah am Bahnhof. Und dann geht es gleich runter in die Altstadt. Nahe der Piazza Volta können wir einen Platz an der Sonne ergattern und füllen unseren Magen mit einer köstlichen Pasta. Es hat schon viele Leute hier, die meisten italienisch sprechend. Und so wird unser Platz gierig beäugt und gleich wieder belegt, kaum stehen wir auf.
Wir laufen über die Piazza Volta, wo schon viele Menschen draussen unter Heizschlangen beim Essen oder Kaffee sitzen und eine Sängerin mit Playback Arien zum Besten gibt. Nicht wirklich unsere Musik. Durch schmale Gassen kommen wir zum Dom von Como. Der Baustart war 1396 und erst 350 Jahre später, im Jahre 1774, war das Werk vollendet. Wir besuchen die Kirche und haben einiges zu staunen. Schon alleine die Decke ist sehr imposant.









Die Wolken sind dichter geworden und es weht ein bissiger Wind. Gut, haben wir die Winterjacken an. Wir kommen zum See und staunen ob der vielen Leute an einem normalen Donnerstag. Auch hier Baustellen wohin das Auge reicht.
Über einen Steg kommen wir zur Skulptur “Life Electric” von Daniel Libeskind aus dem Jahre 2015. Sie wurde zu Ehren von Alessandro Volta entworfen. Volta wurde 1745 in Como geboren und ist ein weltbekannter Physiker, der die Volta’schen Säule erfand, heute bekannt als elektrische Batterie. Nach ihm wird die SI-Einheit für die elektrische Spannung benannt. Und nun weiss ich auch, wieso der Platz in Basel Volta-Platz heisst. Man lernt nie aus!


Wir schlendern weiter Richtung Tempio Voltiano, dem Volta-Museum, als wir plötzlich eine kleine Schlange auf dem Weg erblicken. Und ich flippe fast aus! Ich habe noch nie live eine Würfelnatter erblickt!

Hoffentlich tritt niemand darauf! Warum sie wohl nicht wegschleicht?
Schon stehen wir vor dem imposanten Monumento ai Caduti, einem aus Naturstein erbauten Denkmal zu Ehren an die gefallenen Soldaten im 1. Weltkrieg. Enorm!

Wir schlendern zurück und wärmen uns bei einem Latte Macchiato. Dann bestaunen wir die vielen wunderschönen Fassaden in der Altstadt.




Und am Ende der Altstadt stehen wir vor der 40 m hohen Porta Torre, einem 1192 erbauten Turm zur Verteidigung des Haupteingangs in die Stadt. Ich staune immer wieder, dass so alte Gemäuer noch stehen und zur heutigen Zeit viele erst ca. 40 Jahre alte Häuser abgerissen werden müssen. Gleich dahinter steht auf der Piazza Vittoria ein Denkmal für den Freiheitskämpfer Giuseppe Garibaldi.


Ja, die Altstadt von Como mit ihren Sehenswürdigkeiten ist schnell gesehen. Wäre das Wetter besser, könnte man noch mit der Standseilbahn Brunate die Aussicht geniessen gehen.
So aber flanieren wir eine weitere Shopping-Strasse zurück zur Innenstadt und suchen uns ein hübsches kleines Lokal fürs Abendessen. Es ist ungemütlich bereits jetzt in Como. April und unter der Woche und massenhaft Leute. Auch jetzt stehen die Menschen wieder an, um an den Tisch zu kommen. Kaum runtergeschluckt, wird die Rechnung präsentiert. Wirklich ungemütlich und nicht auszudenken, wie es hier zur Hochsaison zu und her gehen wird!

