Hornlose Kuh

Blühender Felsenweg

Eigentlich wollten wir heute endlich mal in die Twannbachschlucht. Aber dort soll es nach Regen ziemlich rutschig sein. Und da wollen wir nichts riskieren, da es noch gestern Abend im Jura Gewitter gab. Also entscheiden wir uns für die Rigi, die Königin der Berge.

Die Reise geht wieder via Bahnhof Arlesheim-Dornach nach Basel und Luzern und da rauf auf das Dampfschiff Uri. Es ist strahlend schönes Wetter und meine Begleiterin freut sich riesig, da sie in jungen Jahren mal auf dem Berg war, vor lauter Nebel aber gleich nach einem Kaffee wieder hinuntergefahren ist und keine Aussicht geniessen konnte. Und seither nie mehr auf der Rigi war. Das Schiff ist übervoll von Ausflüglern und nur durch den Verzicht eines jungen Paares können wir verdankenswerterweise sitzen mit Blick auf den Pilatus.

Von Weggis muss erst eine knappe Viertelstunde hoch zur Gondelbahn gestiegen werden und nach ca. 10 Minuten Gondelfahrt steigen wir in Rigi-Kaltbad aus und atmen die frische Bergluft ein und geniessen die kühleren Temperaturen. Schliesslich sind wir ja vor der Basler Hitze geflüchtet!

Draussen haben wir einen Kaffee mit Nussgipfel und dann zum ersten Mal die tolle Aussicht genossen.

Wir nehmen den Panorama-Weg unter die Füsse und haben rechterhand immer den Blick auf den Vierwaldstättersee und all die Berge dahinter. Wir kommen heute mit der Aussicht voll auf unsere Kosten. Bald lenkt ein steinerner Adler die Aufmerksamkeit auf sich. Und auf dem Schild darunter steht tatsächlich: “The Eagle has landed – Mondlandung der Apollo 11 am 21.7.1969”. Da würde ich jetzt gerne wissen, warum dieses Denkmal hier am Weg steht?

The Eagle has landed
The Eagle has landed

Und vor einem Hauseingang steht der stolze Güggel. Dann kommt uns die Kutsche mit Touristen entgegen. Die Kutsche kann weiter vorne beim Restaurant Bärenstube gemietet werden.

Und bei der Bärenstube ist der Weg für uns dann nicht so eindeutig gekennzeichnet. Beide Wege führen an unser Ziel. Die Abzweigung rechts nennt sich “Felsenweg”. Und das verunsichert uns. Wie geht es weiter? Sollen wir rechts oder links? Müssen wir da über Felsen gehen? Ich schlage trotz unserer Bedenken den Felsenweg vor und zwar hauptsächlich wegen dem Gedanken an die Aussicht. Der andere Weg führt links um den Berg herum und wird wohl kaum dasselbe Panorama bieten können. Und dann wird bald ersichtlich, warum der Weg so genannt wird.

Und trotz der sommerlichen Temperaturen ist in der Natur noch Bergfrühling. Der Felsenweg entpuppt sich als Blumenweg. All die vielen Blumen! Wir müssen immer wieder stehen bleiben und uns schlau machen, denn die meisten sind mit einem Schild beschriftet. Toll, da wissen die Wandersleut gleich, was ihnen blüht!

Und von Unterstetten laufen wir lange auf der Kantonsgrenze von Luzern und Schwyz. Und nicht nur das. Der Weg führt über das alte Trassee der Rigibahn aus dem 19. Jahrhundert. Da gehts über Viadukte und sogar durch einen kleinen Tunnel hindurch. Super, wurde das als Wanderweg genutzt und nicht alles abgerissen! Sogar der alte Wagen Nr. 7 steht als Ferienhaus am Wegrand.

Dann heisst es vorübergehend Abschied nehmen von der traumhaften Aussicht auf den Vierwaldstättersee und der Blick geht über die Hügellandschaft Richtung Zugersee. Uns begleitet nun immer das Gebimmel der Kuhglocken, für uns die Musik der Berge.

Vor der Station Scheidegg empfängt der schön geschnitzte Bäremutz die Wandernden. Hier geht der Weg etwas bergauf, aber die restlichen zwei Stunden war alles mehr oder weniger flach. Ein gemütlicher Wandertag!

Bäremutz
Bäremutz

Wir essen am Stationskiosk Chäsküechli und Wurstplättli und geniessen nochmals die traumhafte Aussicht. Hier mit Blick auf den Zugersee und den Lauerzersee mit Grossem und Kleinem Mythen.

Die Rigigondel bringt uns zur Station Kräbel der Zahnradbahn und weiter gehts nach Arth-Goldau. Da haben wir Anschluss auf den direkten Zug nach Basel. Die Fahrt wird durch den Besuch im Bistro und einer Erfrischung verkürzt. War das ein schöner Tag! Und danke für die liebe Begleitung!