In meinen Jugendjahren war das Reisen mit dem Interrail ein Hit. Die Flugreisen waren viel zu teuer und Easyjet noch nicht mal geboren. Und jetzt wird von der Bahn wieder ein Interrail-Ticket angeboten für 60+. Und es ist so einfach, und man muss nicht zwei Stunden vorher vor Ort sein, und es gibt keine Vorschriften bezüglich Handgepäck oder was mitgenommen werden darf und was nicht!
Ich steige also an einem Mittwoch in Basel in den Regionalzug nach Mulhouse und dort um in den TGV Richtung Süden.
Ja, die Plätze sind alle besetzt, aber es ist angenehm zum Sitzen, und es ist leise, und es geht auch schnell. Nach fünf Stunden steige ich in Avignon aus und geniesse die südliche Wärme mit dem leichten Wind.
Und was habe ich immer von dieser besungenen Brücke geträumt und stelle nun fest, dass Avignon so viel mehr zu bieten hat.
Ich flippe zum Beispiel beinahe aus ob dieser pittoresken Rue des Teinturiers mit ihren Wasserrädern.


Diese wurden im 14., 15. Jahrhundert von den Färbern bei der Seidenherstellung benötigt. Leider herrscht auch hier Wassermangel und so bewegen sich die vier noch vorhandenen Räder bloss leicht etwas hin und her.
Und beim Flanieren komme ich zu den Hallen, den Markthallen. Die reizen immer mit ihren Düften und den bunten Ständen. Nur an den Fischauslagen bin ich immer schnell vorbei. Und wie ich auf der anderen Seite rauskomme, bewundere ich die begrünte Fassade. Das sollte einfach überall vielmehr gemacht werden. Es ist offensichtlich ja möglich, ist schön fürs Auge und sicher auch positiv für die Umwelt.

Auf dem Weg zum Papstpalast streife ich durch die Gassen. Einmal wird der Himmel durch zig Strohhüte beinahe verdeckt. Eine soooo lustige Idee!

Und dann stehe ich auf dem Platz vor dem Papstpalast. Und dieser wirkt enorm gross, nein, riesig. Rein will ich nicht, das Wetter ist zu schön, aber die Dimensionen von aussen sind überwältigend.

Dieser gotische Bau aus dem 14. Jahrhundert ist sehr beeindruckend und auch Unesco-Welterbe, kein Wunder!
Ich aber gehe weiter und stehe endlich, endlich auf dieser weltberühmten Brücke, der Pont St. Bénézet. Seit ich in meiner Jugend das Lied “Sur le Pont d’Avignon, l’on y danse, l’on y danse…” hörte, möchte ich da mal stehen. Et voilà!



Und schon bringt mich der TGV weiter in den Süden nach Marseille. Wow, was für eine Stadt!
Wie ich aus dem Bahnhof St. Charles ans Sonnenlicht trete, werde ich schon beinahe erschlagen vom tosenden Lärm dieses Molochs. Ich bin froh, habe ich mein Hotel so nah am Bahnhof gebucht und bin enttäuscht, dass ich das Zimmer noch nicht beziehen kann. Das Gepäck kann ich abgeben und begebe mich also gleich in dieses Getümmel! Gleich um die Ecke ist im “Little Istanbul” etwas explodiert. Feuerwehr und Ambulanz sind anwesend und Angestellte tragen Pizzaboxen und Mobiliar aus dem Restaurant. Ich mach mich schnellstens auf die Socken, um von hier weg zu kommen. Wer weiss, ob alles explodiert ist!


Auf meinem Weg zum Vieux Port komme ich am Arc de Triomphe, der Börse und dem barocken Hôtel de Ville, dem Rathaus, vorbei. Und am alten Hafen spielt sich dann das ganze, vor allem touristische Leben von Marseille ab. Hier ist auch der Blick zur Kirche Notre Dame de la Garde stets präsent. Sie herrscht hoch über der Stadt.




Am Ende des Quai du Port, einige Treppenstufen neben der ehemaligen Festung der Johanniter, Fort Saint-Jean, komme ich zum MuCEM, das Museum der Zivilisation Europas und des Mittelmeers. Und ich flippe ein weiteres Mal aus. Diese Fassade! Wie kommt einem so etwas in den Sinn!? Und kann man sich als Architekt, übrigens Rudy Ricciotti, bereits die Wirkung vorstellen, wenn das mal fertig erstellt ist? Ich finde die Idee dieses Netzes aus Beton genial, vor allem das Schattenspiel und der Blick hindurch aufs Meer sind einmalig! Hier genehmige ich mir einen Pastis und blicke zu den Frioul-Inseln und der Insel mit dem Château d’If hinüber. Da kommt einem wieder der Graf von Monte Christo von Alexandre Dumas in den Sinn, der da drüben gefangen gehalten worden sein soll.



Wie geniesse ich die Beschaulichkeit und Ruhe im wohl ältesten Viertel Marseilles, im Le Panier. Die Passage de Lorette bringt mich von einer stark befahrenen Strasse hinauf in das alte Quartier.

Es ist angenehm kühl in den mittelalterlichen Gassen und wunderbar ruhig, da fast keine Autos fahren. Die Strassen sind mehrheitlich autofrei. Viele der alten Fassaden zieren schöne Graffitis. Kleine Lebensmittelläden, Cafés und Boutiquen beleben die alten Häuser und kleinen, romantischen Plätze.



In diesem Viertel sind die Touristen zahlreich, wenn auch erst ab Mittag. Ich kann den Leuten zusehen, wie der Abfall vom Abend, der Nacht entsorgt wird, geputzt wird und frisch raus gestuhlt wird. Dabei komme ich auch an der Bar aux 13 Coins vorbei, die offenbar praktisch jeder Franzose kennt. Hier wird seit 2004 eine Fernsehserie gedreht, welche täglich von Montag bis Freitag auf dem Sender France 3 ausgestrahlt wird, ähnlich der deutschen Lindenstrasse. Jetzt herrscht noch absolute Ruhe hier. Auch das gegenüberliegende Maison de la Boule ist noch geschlossen. Wer gerne Boule spielt, soll in diesem Museum voll auf seine Kosten kommen.


1986 wurde die Renovierung der Vieille Charité abgeschlossen und damit das alte Panier-Viertel neu entdeckt. Das ehemalige Armenspital beherbergt heute das Musée d’Archéologie Méditerranéenne und das Musée d’Arts Africains, Océaniens, Amérindiens. Aber ich habe für meine Ferien ja tolles Wetter bestellt. Und das geht in Erfüllung. So verzichte ich auf den Besuch der Museen und flaniere weiter.


Mit der Wiederentdeckung des Le Panier befürchten die Einheimischen ein zweites Montmartre. Das Viertel ist einem starken Wandel unterworfen, die Mieten der Wohnungen steigen rasant und werden zudem häufig via Airbnb an Touristen vermietet.
Auf dem höchsten Punkt des Quartiers besuche ich die Cathédrale de la Major aus dem 19. Jahrhundert. Kaiser Napoléon III soll 1852 selbst den Grundstein gelegt haben. Die gestreifte Fassade erinnert mich an den Dom in Florenz und im Innern können sich die Füsse etwas in der Kühle der imposanten Kirche erholen.


Am Rande des Panier-Viertels komme ich zu den Docks de la Jolliette, dem ehemaligen Hafen aus dem 19. Jh. Dies war einst der viertgrösste Hafen weltweit. Aber mit der Zunahme des Containerverkehrs in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts wurde der 365 m lange, sechsstöckige Speicherkomplex überflüssig. Ab 1991 begann durch den Architekten Éric Castaldi der Umbau der Lagerhallen in einen modernen Bürokomplex mit Läden, Cafés und Restaurants. Ich komme nicht mehr aus dem Staunen heraus und wandle begeistert durch diese Hallen. Zudem bin ich froh, dass ich hier vor dem stark wehenden Mistral geschützt bin. Reihenweise stürzen draussen parkierte E-Bikes und Trottinettes auf den Plätzen.



Und dann kommt auch der Spaziergang durch ein sehr modernes Quartier. Von weitem erblicke ich beim neuen Hafen, wo einige Kreuzfahrtschiffe ankern, den Wolkenkratzer einer Reederei von der Architektin Zaha Hadid. Er soll an ein zugeknöpftes Jackett erinnern. Und zuletzt steht da das Forum für die zeitgenössische Kunst, FRAC, vom japanischen Architekten Kengo Kuma. Auffallend ist die paillettenartige Fassade.


Am nächsten Tag nehme ich mir das südliche Quartier des Vieux Port vor. Hier fasziniert mich als erstes das Schattendach “L’Ombrière” vom britischen Stararchitekten Lord Norman Foster. Seit 2013 dient es als Sonnen- oder Regenschutz. Und da das Dach aus Edelstahl ist, wird der Boden darunter reflektiert. Man kann sich also selber darin sehen, beim Hinaufschauen.

Dann überquere ich Strassen und Plätze, welche entstanden sind nachdem der Canal de la Douane zugeschüttet wurde. An einer Häuserecke erinnert ein Denkmal an all die Sträflinge, welche hier als Galeerensklaven zum Dienst auf den Galeeren verpflichtet wurden. Und gleich daneben erblicke ich das Redaktionsgebäude der Zeitung La Marseillaise. Das hat wohl auch schon bessere Zeiten gesehen!


Und dann wird es sportlich! Der Aufstieg zur Basilique Notre-Dame de la Garde beträgt 14% Steigung. Im Juli 2017 mussten die Fahrer der Tour de France diese Steigung in einem Zeitfahren bewältigen. Puh! Aber dann diese Aussicht! Bereits Kurt Tucholsky soll sich an dem “überwältigenden Rundblick” erfreut haben. In der Tat gewaltig auf alle Seiten!


Die Kirche kann momentan nicht besichtigt werden, da ein Gottesdienst im Gange ist. Die Marseillern nennen die Kirche liebevoll “bonne mère” (gütige Mutter). Die Basilika auf diesem Hügel ist die höchste Erhebung der ganzen Stadt und wurde deshalb im Laufe der Geschichte auch als Beobachtungspunkt und Militärposten genutzt. Noch heute sind Einschusslöcher an der Seitenwand aus dem Kampf zwischen dem 15. und 25. August 1944 im 2. Weltkrieg sichtbar, welcher der Befreiung von Marseille voranging.


Und auf dem Rückweg hinunter zum Hafen komme ich am Place du Colonel Edon vorbei. Hier wird durch einen amerikanischen Sherman-Panzer mit dem Namen “Blindé Jeanne d’Arc” daran erinnert, dass sich die Deutschen hier auf dem Hügel verschanzt hatten.

Durch den ältesten Park von Marseille aus dem Jahre 1801, dem Jardin de La Colline, komme ich zur Abbaye Saint-Victor, einer Kirche einer Festung ähnlich mit Zinnen und Türmen. Im Laufe ihrer Zeit waren hier ein Kloster, Gefängnis und Kaserne. Die Krypta im Untergeschoss ist riesig mit vielen düsteren und verschachtelten Räumen.


Und auf dieser Seite des Vieux Port ist das Seifenmuseum von Marseille zu besuchen und unzählige Souvenirläden mit duftenden Seifen in allen Farben und Aromen. Und ich wünsche mir nach der Besichtigung der unzähligen schönen Orte nur eines: Ruhe!

Von Marseille aus mache ich einen Tagesausflug nach Aix-en-Provence. Mit dem Regionalzug eine dreiviertel Stunde. Kurz nach zehn Uhr morgens bin ich in der ehemaligen Hauptstadt der Provence. Auch hier erwachen die Leute und Geschäfte erst und ich benötige auf dem schönen Place de G. de Gaulle mit einer Statue von Paul Cézanne einen Kaffee. Auch Emile Zola ist hier geboren und zusammen haben Paul und Emile die Schulbank gedrückt. Und Paul Cézanne soll gesagt haben: Wer hier geboren wird, ist verloren. Nichts anderes gefällt einem mehr!

Ja, die Stadt zeichnet mit ihren ca. 145’000 Einwohnenden ein besonderes Lebensgefühl. Alles scheint so gemütlich und lieblich. Ich folge auf dem Stadtplan dem Paul-Cézanne-Weg und komme so an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorbei.
Es ist noch kühl in den engen Gassen und zuerst führt mich der Weg zur Place et Fontaine d’Albertas. Leider sprudelt der Brunnen nicht mehr vor dem barocken Gebäude. Schon stehe ich auf dem Place Richelme, wo täglich offenbar einer der schönsten Märkte der Provence stattfindet.



Auch in der Altstadt von Aix-en-Provence fahren wenige Autos, nur Zubringer. Ich geniesse die Ruhe im Schatten der Gassen und komme auf dem Weg zum Rathaus an der sehenswerten Kathedrale Saint-Sauveur vorbei.
An ihr wurde vom 5. bis ins 18. Jh. gebaut und somit sind verschiedene Baustile zu sehen. Aus dem 4. Jh. ist noch das Baptisterium erhalten, lediglich die Kuppel wurde im 16. Jh. erneuert. Die Spätgotik ist vorherrschendes Stilelement. Der kleine Kreuzgang auf der Seite bietet viel Stille.
Und mir gefällt vor allem die Orgel beidseits des Kirchenschiffs. Sonst ist sie meist hinten gegenüber des Altars angebracht. Ich würde sie sehr gerne tönen hören.








In der angesagten Épicerie Fine de Provence Maison Brémand, gegründet 1830, kaufe ich mir feine Nougatstückchen und an der Hauptstrasse von Aix-en-Provence, der Prachtstrasse Cours Mirabeau, esse ich zu Mittag.
Beim Schlendern durch das Städtchen sehe ich das Schild an einem Haus. Ja, in der heutigen Zeit muss man wohl Kurse besuchen gehen, um das Lachen nicht zu verlernen.

Beim Recherchieren für diesen Bericht lerne ich dann aber, gröhl, dass es sich um ein Institut zum Aufhellen der Zähne handelt!
Und schon geht die Reise weiter nach Nizza. Zwischen Marseille und Nizza fährt kein TGV, sondern nur Regionalzüge. Und die halten eben an beinahe jedem Ort. Die Blicke aus dem Fenster zeigen mir die Veränderung anhand der Villen und der klotzigen Hotels, die da auftauchen. Auch die Passagiere haben plötzlich Louis-Vuitton-Taschen und Lacoste-Koffern. Es wird mondän mit Saint Raphael, Cannes, Antibes. Das ist nicht mehr meine Welt!
Dennoch ist Nizza eine Reise wert. Ich habe mein Hotel wieder gleich beim Bahnhof und laufe gleich am ersten Nachmittag die Strasse alles gerade hinunter zum Meer. Ich komme zur 7 km langen Promenade des Anglais und stehe auch sofort vor dem berühmten Hotel Negresco, welches seine Türen am 8. Januar 1913 öffnete. Ein Prachtsgebäude! Die Einzelzimmer kosten zwischen € 850 und € 1’500 pro Nacht. Ob das Frühstück inklusive ist?
1948 fand hier in Nizza das erste Jazzfestival Frankreichs statt. Daran erinnert wohl die Figur vor dem Eingang des noblen Hotels.


Ich habe meinen Polyglott Reiseführer der Côte d’Azur aus dem Jahre 1986/87 noch und einen neuen aus dem Jahre 2021. Im alten Reiseführer hat Nizza, was der italienische Name von Nice ist, 450 000 Einwohner. Letztes Jahr zählte die Stadt nur noch 347 000 Einwohnende. Was wohl der Grund der Abwanderung ist? Heute sind 25 000 Studierende an der Universität eingeschrieben und Nerds der 1300 Informatikunternehmen arbeiten im französischen Mini-Silicon-Valley Sophia Antipolis an der Côte d’Azur. Meiner Meinung nach sollte dies doch Leute eher anziehen.
Ich spaziere wie so viele andere Touristen auf der Promenade des Anglais und komme am Denkmal vorbei für die beim Attentat vom 14. Juli 2016 verstorbenen 86 Menschen. Das dämpft jetzt grad ein wenig die Stimmung, welche eigentlich so gut war mit dem Blick auf das Meer, den Kieselstrand und die vielen Möven.


Auf dem Rückweg zum Hotel entdecke ich einen blühenden Jacaranda-Baum. Die Blütezeit dieser Bäume ist aber eigentlich im Frühling.
Und mein Diabetiker-Herz schlägt schneller beim Anblick der Auslage der Pâtisserie Armand. Mmmh, köstlich, aber ich bleibe hart. Auch die Augen müssen was zu sehen haben!


Gleich am nächsten Tag besuche ich die grösste ausserhalb Russlands erbaute russisch-orthodoxe Kirche, die Cathédrale Russe. Sie wurde nach russischem Vorbild zwischen 1903 und 1914 für die vielen hier lebenden Russen erbaut. Im Innern sind zahlreiche kostbare Ikonen zu sehen.



Und natürlich schlendere ich wieder dem Meer entlang und setze mich hin und schaue in die Ferne.

Nizza hat auch einiges zu bieten, wenn es auch bei weitem nicht an Marseille reicht. So gefällt mir der Springbrunnen mit der berühmten Apollostatue auf dem Place Masséna. Die Grösse des Platzes ist überwältigend. Auch finden sich immer wieder Kunstwerke auf dem Weg durch die Gassen. Die Altstadt ist relativ klein und verwinkelt, aber durchaus sehenswert mit der Cathédrale Sainte-Réparate und den vielen Beizlis und Bistros.





Auf meinem Weg zum alten Hafen von Nizza komme ich zum Aussichtspunkt über Nizza. Hier stehen die Touristen Schlange vor dem Symbol “I Love Nice”. Ich auch….

Und am alten Hafen liegen die Yachten reihenweise. Aber es ist ruhiger als erwartet. Und hier wird einem auch auf dem Klo Kunst geboten!



Auf dem Rückweg zum Hotel finde ich zwar die winzige Kopie der Freiheitsstatue, aber der Himmel verheisst nichts Gutes. Was für ein Spektakel! Vorne noch das Blau des Himmels über dem Mittelmeer und von den Bergen her das aufziehende Unwetter. Wir erschrecken uns alle, als aus dem Nichts ein Donnergrollen losgeht, als am Kieselstrand noch das Rauschen des Meeres, der Wind in den Haaren und das Kreischen der Möwen genossen wird.



Einen Tag verbringe ich in Villefranche-sur-Mer. Vor ziemlich genau 30 Jahren habe ich mir geschworen, hier meinen Lebensabend zu verbringen. Der damalige Blick aus dem Zugsfenster auf diese lauschige, romantische Bucht nahe Nizza liess Sehnsüchte aufkommen. Ca. fünf Jahre später erhielten wir im damaligen Büro eine Ansichtskarte eines Mitarbeiters von diesem Traumort. Ich habe die Karte all die Jahre aufgehoben und kann heute lesen: “Sofort Pension erhöhen! Ab 30 Dienstjahren sollte für die nächsten 20 Jahre hier eine Dienstwohnung zur Verfügung stehen.” Es hat also nicht nur mir hier so gut gefallen!





Heute weiss ich einiges mehr über dieses kleine Örtchen. Auch hier sind in den letzten ca. 25 Jahren rund 2’000 Menschen weggezogen. Tina Turner ist Ehrenbürgerin von Villefranche. Die Stones haben hier ihre Hits “Satisfaction” und “Angie” aufgenommen und Elton John hat hier eine Residenz. Zudem ist hier der grösste Kreuzfahrtschiffshafen von Frankreich. In der Bucht liegt ein Koloss eines deutschen Reiseanbieters. Ich vermute, da werden die kleinen Gassen jeweils von Reisenden geflutet!




Der Besuch von Villefranche-sur-Mer war richtig. Nun sind die romantischen Vorstellungen dahin. Was würde ich hier wohl all die Tage machen? Mal zum Cap Ferrat rüber wandern, schwimmen gehen und den Touris beim Fotografieren zuschauen? Danke!
Alles geht einmal zu Ende. So auch meine Ferien mit dem Interrail, leider. Es war traumhaft schön, vor allem Marseille und Aix-en-Provence, ja, auch Avignon. Ich durfte nochmals am Sommer schnuppern und etwas mein Französisch auffrischen, netten Menschen und interessanten Orten begegnen. Die Reiserei war anstrengend, aber da erhole ich mich zuhause dann wieder. Und diese Stimmung des Savoir vivre hallt bei mir noch lange nach!
Die Rückreise gestaltet sich etwas mühsam und lange. Ich muss umsteigen in Marseille, Lyon und Mulhouse. In Lyon habe ich zwei Stunden Aufenthalt. Da reicht es raus aus dem Bahnhof und etwas die Beine bewegen nach und vor dem langen Sitzen. Ich sehe viele Baustellen und moderne Gebäude. Diese Stadt soll aber ganz toll sein, hat man mir gesagt. Ist das mein nächstes Reiseziel?


Zuhause empfängt mich Kälte und Regen. Es ist Ende September geworden. Der Herbst ist da! In Gedanken bin ich noch lange im Süden am Mittelmeer. Danke fürs Interrail 60+!



Wow, so toll dein Bericht und die herrlichen Fotos. Danke fürs “Mitnehmen in die Ferien” und Schnuppern an vielen schönen Orten.
Enfin! Danke Dir….